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Von Eupen nach Europa Ein Plädoyer für eine föderale und regionale EU

Was ist los mit Europa, mit dem Europa, für das am 9. Mai 1950 Robert Schuman, Jean Monnet und Konrad Adenauer nur fünf Jahre nach Ende der Apokalypse des II. Weltkrieges den Grundstein gelegt haben? Was ist los mit dem Europa, das den Europäern seit sieben Jahrzehnten Frieden und Freiheit beschert hat?

Mit diesen und anderen Fragen haben sich der Politiker Karl-Heinz Lambertz und der Publizist Stefan Alexander Entel in einem regelmäßigen und intensiven Gedankenaustausch im Verlauf der letzten Monate immer wieder auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund, dass mit der Europäischen Union ein Gemeinwesen entstanden ist, das über 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger aus 28 Staaten zu einer Gemeinschaft gleichberechtigter Unionsbürger vereinigt hat, galt ihr besonderes Augenmerk insbesondere der gesellschaftspolitischen Dimension des europäischen Projektes.

Herausgekommen ist dabei dieses Buch, in dem es nicht nur um große Politik, sondern auch um viel persönliche Erfahrung geht.

Den Menschen wieder Lust auf Europa machen, in der Rückschau hätten die Gespräche der beiden Autoren durchaus unter diesem Motto stehen können. Was nicht heißt, dass alles schöngeredet worden ist. Im Gegenteil.

Schonungslos in der Analyse der Ursachen vieler Probleme, mit denen Europa und die europäische(n) Gesellschaft(en) aktuell zu kämpfen haben, zeigen sie auf, wie das Schiff „Europa“ wieder auf Kurs zu bringen, der Kompass neu zu justieren ist, um das zu bewahren und weiterzuentwickeln, was in den vergangenen 70 Jahren erreicht worden ist: Frieden, Freiheit und Wohlstand. Natürlich haben beide auch ein wenig in die berühmte Glaskugel geschaut und darüber diskutiert, wie es jetzt in Europa mit oder vielleicht am Ende doch ohne Brexit weitergehen kann und möglicherweise weitergehen wird.

Am Ende waren beide Gesprächspartner darin einig: Das Europa der Zukunft sind nicht die „Vereinigten Staaten von Europa“! Die Perspektive für Europa kann letztendlich nur föderal und regional sein. Was das bedeutet, erläutern die beiden Autoren im letzten Kapitel dieses Buches, in dem sie einen Ausblick auf das Jahr 2050 wagen. Am 9. Mai 2050 jährt sich zum 100. Mal die „Geburtsstunde Europas“.

Das Buch ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Ostbelgien im gut sortierten Buchhandel erhältlich. Alternativ besteht die Möglichkeit des Bezuges über gut sortierte Online-Händler.

ISBN: 978-9 959-991-1-7
Preis: Euro 22,50 / sFr 27,50


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Hören Sie rein!

Radio-Interview zur Buchvorstellung mit dem BRF vom 29. Mai 2018 mit Karl-Heinz Lambertz und Stefan Alexander Entel.

Hören Sie rein!

Radio-Interview zur Buchvorstellung mit Radio Contact Ostbelgien Now vom 29. Mai 2018 mit Karl-Heinz Lambertz.

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Dr. Thomas Jansen, Triest
Eine Buchbesprechung
Karl-Heinz Lambertz/ Stefan Alexander Entel: Von Eupen nach Europa. Ein Plädoyer für eine regionale und föderale EU, MEDIA FOR EUROPE, Luxemburg 2018, 240 S.
Die beiden Autoren dieses lesenswerten Buches treten dem Leser als Gesprächspartner gegenüber. In ihrem ausführlichen und gehaltvollen Dialog setzen sie sich mit fast allen wichtigen Fragen der europäischen Einigung auseinander. Daraus entsteht gewiss auch das im Untertitel angekündigte Plädoyer. Denn die Entwicklung einer regionalen und föderalen Europäischen Union ist ihr gemeinsames Anliegen. Aber ihr Gespräch entwirft auch ein Panorama der aktuellen Situation des Integrationsprozesses, des Zustands der Europäischen Union, ihrer Probleme und ihrer Schwachstellen, verbunden jeweils mit Vorschlägen für eine sinnvolle Weiterentwicklung.
Im Grundsätzlichen sind sich die Gesprächspartner einig. Dass dadurch keine Langeweile aufkommt, ist den unterschiedlichen Erfahrungen und Temperamenten der beiden Disputanten geschuldet. Stefan Alexander Entel, Rheinländer, Rechtsanwalt und Publizist, neigt zu einem idealistischen Rigorismus, der sich an dem orientiert, was nach Vertragslage und dem von den Gründungsvätern vorgegebenen Wertefundament sein sollte. Dem begegnet Karl-Heinz Lambertz, der ostbelgische Politiker mit einer reichen Erfahrungen aus seiner Praxis auf allen Ebenen, mit Nüchternheit und Augenmaß für das was möglich ist, ohne dabei seinen aufgeklärten Idealismus unter den Scheffel zu stellen.
Von Eupen nach Europa – damit ist nicht nur der Weg gemeint, der Karl-Heinz Lambertz vom Amt des Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens zur Präsidentschaft des Europäischen Ausschusses der Regionen geführt hat. Die Fragen der politisch-institutionellen Beziehungen zwischen Regionen, Nationalstaaten und Europäischer Union steht im Zentrum dieses Dialogs der miteinander sympathisierenden Kontrahenten. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass es angesichts der Globalisierung und der damit verbundenen Notwendigkeit der Politikgestaltung für umfassende Räume und große Ensembles, wodurch viele politische, auch gesellschaftspolitisch relevante Entscheidungen von den eigentlichen Adressaten der Politik, den Bürgern und Bürgerinnen, als ein entferntes und nicht mehr beeinflussbares Geschehen betrachtet wird, einer Verankerung im Bekannten, Überschaubaren, im Kommunalen und Regionalen dringend bedarf.
Der Dialog führt in die Zukunft und enthält insbesondere in seinem letzten Kapitel ausführliche Darlegungen , wie die Europäische Union im Zeithorizont 2050 gestaltet werden sollte, um den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Zeit angemessen begegnen und den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden zu können. Die Gesprächspartner sind sich einig, dass dafür die Rückbesinnung auf das Leitbild der europäischen Einigung notwendig ist.
Die Stichworte, die den Dialog vorantreiben, gibt regelmäßig Stefan Alexander Entel, der dabei wiederholt und zurecht auf sein Buch „9. Mai 1950 – die Geburtsstunde Europas“ (MEDIA FOR EUROPE, 2017) Bezug nimmt, aus dem auch Karl-Heinz Lambertz gerne zitiert. Die Lektüre auch dieses Buches lohnt sich in jeder Hinsicht, weshalb sie auch an dieser Stelle empfohlen werden soll.
„Von Eupen nach Europa“ ist ein Buch für fortgeschrittene Europäer, die sich im politischen System der Europäischen Union und in der Europapolitik auskennen. Sie werden aus der Lektüre viele Anregungen und vielleicht auch neue Erkenntnisse gewinnen können. Sie werden sich gewiss auch bisweilen zum Widerspruch herausgefordert fühlen. Dagegen ist das Buch von Entel über die Geburt der Europäischen Gemeinschaft auch für Anfänger als Einführung geeignet. Es wird aber auch die Kenntnisse der Fortgeschrittenen auffrischen oder erweitern und ihre Einsichten vertiefen.

Impressionen der Buchvorstellung am 29.05.2018 Hanse-Office / Brüssel

Zu sehen sind Karl-Heinz Lambertz, Stefan Alexander Entel, Rudolf Kremer, sowie Dr. Claus Müller, Leiter der Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg bei der EU.
Quelle: privat – Hanse-Office Brüssel

Impressionen der Buchvorstellung am 29.08.2018 im Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg

Zu sehen sind Barbara Duden, Vizepräsidentin der Hamburger Bürgerschaft, Sabine Steppat, Vorsitzende der Europa-Union Hamburg, Karl-Heinz Lambertz, Stefan Alexander Entel.
Quelle: privat – Europa-Union Hamburg.

Buchvorstellung am 8.11. 2018 in Klagenfurt/Kärnten

LH Kaiser, AdR-Präsident Karl-Heinz Lambertz und Co-Autor Stefan Alexander Entel beleuchteten im Spiegelsaal die Europäische Union

Klagenfurt (LPD). Was ist los mit Europa? Dieser Frage gehen Karl-Heinz Lambertz, Präsident des Ausschusses der Regionen und Co-Autor Stefan Alexander Entel in ihrem Buch „Von Eupen nach Europa“ auf den Grund. Gestern, Donnerstag, präsentierten sie auf Einladung von Landeshauptmann Peter Kaiser und dem Europahaus Klagenfurt das Werk im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung. Was ist los mit Europa, lautete daher auch die Frage, die Martina Rattinger, Leiterin des Verbindungsbüros in Brüssel und Moderatorin des Abends den Podiumsdiskutanten stellte.

„Ich glaube nicht, dass der europäische Traum am Ende ist“, betonte Kaiser. Die nationalistischen Strömungen die das Gefüge der Europäischen Union mittlerweile gefährden erklärt er wie folgt: „Wir haben ein sehr hohes Level an Wohlstand erreicht. Viele glauben, diesen Wohlstand national schützen zu können.“ Dabei sei genau das ein Paradoxon – weil, laut Landeshauptmann, kaum Probleme denen wir gegenüberstehen von Österreich alleine gelöst werden können. Als positives Zeichen wertete er, dass immer noch 74 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für den Verbleib in der EU sind. „Wir müssen aber mehr pro-europäisch agieren und dort Europa draufschreiben, wo Europa drinnen ist“, betont Kaiser die Notwendigkeit des öffentlichen Bekenntnisses zur Europäischen Union.

Gerne erinnert sich Lambertz an die Zeit als die EU noch mobilisierend war. „Die Menschen wollten etwas Gemeinsames erreichen und haben das auch geschafft. Heute ist vieles zu selbstverständlich“, glaubt der AdR-Präsident den Grund für das Aufkommen nationalistischer Strömungen zu kennen. Die Lösung sah Lambertz in der Definition neuer Werte und Zielrichtungen. „Wir brauchen eine gemeinsame Richtung. Die EU muss den Bürgerinnen und Bürgern den Eindruck vermitteln, dass sie mitgestalten können. Denn, letztendlich lebt ein gemeinsames Europa davon, dass auch die Menschen die dort leben den Mehrwert für sich erkennen“, so Lambertz. Das Gleichgewicht zwischen Solidarität und Freiheit könnte die EU wieder auf Kurs bringen.

Die fehlende Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern macht Entel verantwortlich für den großen Wandel in der EU. „Wir haben vergessen, den Menschen zu erklären was die EU ist. Den Menschen muss klar werden, dass in der EU 500 Millionen Personen die gleichen Rechte haben. Nur dann kann Begeisterung für die EU aufkommen“, so Entel. Das Verständnis von Demokratie spiele dabei eine zentrale Rolle. Er fuhr fort: „Sie wurde den Leuten viel zu oft als bloßes Politikmodell und viel zu wenig als Lebensmodell vermittelt.“

Zum gemeinsamen Handeln im Sinne des europäischen Gedankens rief auch Valentin Petritsch, Präsident des Europahauses Klagenfurt, auf. „Wir haben von Europa profitiert und es ist nur gerecht, wenn wir das auch unseren Nachkommen gönnen.“

Quelle:
Rückfragehinweis: Büro LH Kaiser
Redaktion: Susanne Stirn
Fotohinweis: LPD Kärnten/Bauer